Radioaktiv Racing beim Alpenbrevet (fast)

Wir stehen aufgeregt am Start: Bärli, Michel, Heini und ich starteten beim Alpenbrevet in Meiringen und nehmen uns fünf Pässen vor. Noch ahnen wir nicht , welche Überraschungen auf uns warten.

Schon am ersten Berg, dem Anstieg zum Grimselpass, erwartet uns ein Schneegestöber. Durch den vielen Schnee sind die restlichen Fahrer nicht mehr zu erkennen:

Völlig unbeeindruckt kämpften wir uns Höhenmeter um Höhenmeter zum Gipfel, wo wir insbesondere den typisch schweizerischen Baustil bewundern konnten:

Flasche aufgefüllt, Riegel eingepackt, einen kurzen Plausch mit dem Almöhi und schon geht es auf die ersten Abfahrt. Das Wetter wird schlagartig besser, wir können gar unsere Ärmlinge und Beinlinge ablegen. In aerodynamisch perfekter Fahrweise setzten wir uns vom Hauptfeld ab:

Weiter geht es in Richtung Nufenen, wo auf über 2400 Metern der höchste Punkt der Strecke wartet. Locker drücken wir die Höhenmeter weg. Hierbei überrascht die frappierende Ähnlichkeit der Alpenlandschaft zur Radioaktiv-Racing-Einzelzeitfahrstrecke. Sachen gibt’s…:

Oben angekommen eröffnet sich ein überwältigender Blick auf das Alpenpanorama:
Nun stürzen wir uns auf die 60km lange Abfahrt, an der zum Glück eine Labestelle mit Schweizer Fleischspezialitäten wartet. In Führung liegen, freuen wir uns über die Schweizer Nationalspeise „Zwaa Bierbroodwerschd im Laabla“. Der dortige Dorfvorsteher will uns sogar weismachen, dass es in dem Städtchen die besten Grillwürste überhaupt gäbe. Mit einem donnernden „Glückauf“ schickt er uns wieder auf die Strecke
Während der Auffahrt zum Lukmanier treffen wir auf einen Bergbewohner. Völlig wirr erzählt er uns davon, dass er ein Fabeltier, dass er „Messner“ nennt, gesehen hätte. So ein Schmarrn, den gibt es doch garnicht. Wir geben dem Mann, von dem wir noch schnell ein Bild schießen, trotzdem Recht und fahren weiter. Komischer Typ…:
Locker erreichen wir den Gipfel, die Raststation gibt uns verbrauchte Energie zurück. Das dortige Bergvolk vom Stamm der Moosbüffeli ermutigt uns, ein Bild von ihrem Nationalheiligtum zu machen:
Vorbei an fetten Kühen auf saftigen Weiden nehmen wir das letzte Renndrittel unter die Räder

Auf der Auffahrt zum Sustenpass, dem letzten Berg, werden meine Beine langsam schwer. Habe ich überzockt? Ich werde müde, mein Blick verschwimmt. Ich kann mich kaum mehr auf dem Rad halten. Ein dralles Mädel reitet“heidiheidoheida“-singend auf einem Murmeltier an mir vorbei.

Ich höre das Geräusch eines klingelnden Weckers näherkommen… als wäre es real…

Ich wache schweißgebadet auf.

Nächstes Jahr klappt es dann vielleicht. Schade, dass der Brevet abgesagt werden musste!

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