RADioAKTIV Trainingslager 2011 in Giacamo Country

Trainingslager in Italy. Same procedure as every year? Nicht ganz.

Die Abfahrt
OK, der Start war perfekt wie immer: Dani hat den Franzosenbus gechartert, der schon bei der Abfahrt durch diverse Warnlaute und Blinklichter einen Ölwechsel dringend empfiehlt, aber dann doch zuverlässig funktioniert, das andere güldene Franzosenauto wird gelenkt vom Bärli. In Unterhaching steigt der Michi Dö ein, insgesamt acht Leute, inklusive zweier Bayreuther, dem Peeda und dem Markus von Icehouse. Auf der Fahrt geht alles klar, die zweite Cappu – Runde steigt traditionell bei Bologna. Nur eins „fehlt“: irgendwie ist die Luft in den Fahrzeugen in diesem Jahr deutlich besser, auch treten keine Störgeräusche und –gerüche auf. Naja, wird schon trotzdem klappen.
Das Platzangebot im Franzosenbomberbus hat es in diesem Jahr erstmals ermöglicht, praktisch ALLES von zu Hause mitzunehmen: Diverse Laufradsätze, Montageständer, Werkzeugkisten, Soundanlage, Beamer, eine kleine DVD Sammlung, Familiensalatschüssel, einen aussortierten Mensanudeltopf, Fischsemmeln…

Die Unterkunft
Perfekt wie immer, diesmal mit zwei Präsidentensuiten, u.a. für den radioaktiven Alterspräsidenten.
Colazione leider ohne Viola, fast immer nur mit dem lokalen Cappuccino – Padrone, der mit „Freude“ die zweite Runde servierte und zur Sicherheit gleich mal die Teller mit abräumt, damit sich einzelne Teilnehmer nicht noch den siebten Nachschlag holen konnten.
In Vince hatte es der örtliche Hofhund „Bartolo“ übrigens mangels repräsentativer präsidialer Fahrzeuge überhaupt nicht nötig, sein Revier zu markieren.

Die Touren:
Giorno uno: Castagneto – Sassetta – Suvereto – Cappuccino und zurück.
Giorno due: Castagneto – Lardarello – Monterotondo und zurück
Giorno tre: Castagneto – Saline di Volterra – Casciana Therme – Castellina – Cecina and back
Giorno quattro: 50 l Regen. Am Nachmittag starten ein ambitionierter Jungtriathlet, ein immer noch ambitionierter Alttriathlet, diverse Allroundtalente und Hobbyfußballer aus Verzweiflung zu einem Berglauf, und stemmen sich dem Dauerregen und dem italienischen Wind („Schiroggo“) entgegen, der genauso heißt wie ein vermeintlicher Volkssportwagen älteren Baujahrs, der vereinzelt immer noch als Kuldaudo angepriesen werden soll. Der Laufausflug führt dank Kaltstart am Berg zur Entdeckung völlig neuer Muskelpartien, die im Rahmen der folgenden morgendlichen Gymnastikübungen wieder gepflegt werden wollen.
Giorno cinque: deutlich weniger Regen, ab in den Süden, nach 30 km die ersten zwei Sprühregentröpfchen: Dies führt zu einer schnell einsetzenden Peedareaktion: „Bei Regen fahr ich nich!“ und weg is er. OK, nach weiteren 10 Regentropfen schien die Sonne, der Peeda war aber wech. Wo ist Peeda? Insider wissen es: In der Gegenrichtung, in „Boligheri“
und beim Versuch, mit den benachbarten holländischen Rabobank Mädels Kontakt aufzunehmen. Als alter Fuchs hatte er dabei natürlich wieder Erfolg, während sich der Rest der Gruppe an einem – laut Karte – malerischen Küstenort an den architektonischen Höchstleistungen italienischer Betonbaukultur ergötzte.
Giorno sei: Montieri (Kaffetrinken war sogar im Freien möglich!)
Giorno sette: vergess´ma´s. Materialschonende Regenrunde.
Giorno otto. Nach „heut fahr ma giacamo – Frühstück“: Regen, die angefressenen Kalorien nehmen wir mit nach Hause.

Die Technik
Der Trend geht zu Carbon. Die Leichtbauvarianten brillierten jedoch auch mit diversen Tretlagergeräuschen (speziell in der Campa Variante) oder Dauerquietschen der Schuhsohlen (?). Die Highend – Alurahmen der Cubeschmiede waren technisch höchst zuverlässig. Durch ein Permanentgeräusch aus dem Pedalbereich waren sämtliche Gruppenmitglieder stets über die Anwesenheit und den Aufenthaltsort Einzelner informiert. Ein kurzzeitiger Komplettverlust der linken Kurbel des ansonsten bewährten Streamermodells forderte den Sachverstand der Techniker nur kurzzeitig. Ansonsten verlief die Veranstaltung völlig pannenfrei, vielleicht auch deshalb, weil der Einsatz von WD 40 im Vergleich zum Vorjahr deutlich unterdurchschnittlich war?
Bewundernde Blicke ernteten die Schutzblechmodelle der Bewohner der Präsidentensuite1 („unser Arsch bleibt trocken.“), neidische Zeitgenossen glichen den „Vorsprung durch Technik“ durch unfaire Überholmanöver aus, die zu anschließendem intensiven Spritzwasserkonsum der hinterherfahrenden Athleten führten.
Die Klettertauglichkeit am aktuellen Giant Modell war durch Einsatz einer bedenklich großen Zahl an Zähnen fast schon vom Ausschluss durch die Rennleitung bedroht, im Übrigen wurden die Carbon-Schuhsohlen des Giantpiloten in diesem Jahr aber vor längeren Laufpassagen verschont.
Der größte Unfall war zweifelsohne der Ausfall der Beamerlampe nach geschätzten drei Betriebsstunden. Der sofort eingeleitete Versuch, Ersatz über die Hotline des RADioAKTIV Forums zu organisieren, scheiterte jedoch. Unser Peeda hat daher die dankbare Aufgabe, der Uni BT den tragischen Verlust in geeigneter Weise zu vermitteln.

Die Zukunft
1. Bis zum Jahr 2012 ist die High-Energy Gorgonzola-Soße für die Trinkflasche zur Marktreife weiterentwickelt.
2. Ein Physio ist zu wenig. Ein Bus auch. Wie sollen da die italienische Sofalandschaft, der 200 Jahre alte Olivenbaum und das Fass vino rosso für die Rückfahrt noch untergebracht werden? Der Sponsor KTN Transporte wird im nächsten Jahr einen deutlich größeren Fuhrpark zur Verfügung stellen müssen… Trotzdem besten Dank dafür, dass wir den Transporter nutzen konnten!!
3. Im nächsten Jahr würden wir uns auch über eine zahlreichere Beteiligung freuen. Nachwuchs, wo seid ihr? Die Waden vom Bernd reichen zwar noch für die eine oder andere Saison, die Zukunft wird aber bestimmt nicht mit einer Horde älterer Herren gesichert. Also traut euch.
Es muss ein Ruck durch den Verein gehen.
Gerne können auch weibliche Wesen mitfahren. Die Männer haben bewiesen, dass sie nicht nur passabel radeln können sondern auch perfekt einkaufen, kochen, waschen und putzen.

Team Icehouse is always welcome! Gerne wieder mit Euch, gerne aber bei besserem Wetter.
PS: Ihr dürft auch eigenständig bleiben.

Ci vediamo.

Michael

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